Da ich diesen Blödsinn immer wieder lese und nicht der Ansicht anhänge, dass Falsches durch Wiederholung wahrer wird, hier der dezente Hinweis: So lange der Mensch die dominierende Spezies dieses Planeten ist, wird es keine allein durch Roboter ausgetragenen Kriege geben. Wer glaubt, es werden dereinst Soldaten gemütlich am Bildschirm sitzen, während sich Androidenarmeen unblutig die Schädel einhauen, hat nicht begriffen, wie Kriege funktionieren.
Stellen Sie sich doch einmal vor, wie solche Schlachten aussähen: Auf einer Ebene rollen zwei Armeen fernfgesteuerter Kettenfahrzeuge aufeinander zu, beschießen sich - und dann? Bekommt die Heeresführung eine Mail: "Gratuliere, Sie haben gewonnen"? Warum lassen wir die Aktion nicht gleich im Computer stattfinden, ist doch noch billiger?
Verstehen Sie, worauf ich hinaus will? Krieg ist gerade der vollständige Zusammenbruch vernünftiger Absprachen zwischen den Konfliktparteien. Schlachten werden nicht entschieden, weil die beiden gegnerischen Feldherren in aller Ruhe irgendeine Form von Verabredung getroffen hätten, sondern weil der Sieger dem Verlierer ganz konkret und körperlich die Wahl ließ, entweder aufzugeben oder zu sterben. Mit ein bisschen Glück hat der Verlierer relativ früh die Aussichtslosigkeit der Situation erkannt und so rechtzeitig aufgegeben, dass wenigstens noch ein paar Menschen überlebten, aber das Wesentliche ist: Ohne konkrete Gefahr für das eigene Leben gibt im Krieg niemand auf.
Deswegen funktionieren Drohnen auch nur so lange, wie die andere Seite sie nicht hat. Wenn meine Quadcopter die meines Gegners geschreddert haben, hat er keinen Grund aufzugeben. Erst wenn meine Quadcopter schussbereit direkt vor seinem Kopf schweben, sieht die Sache anders aus.
Die Wunderwaffe, mit der blutdurchtränkte Schlachtfelder für immer der Vergangenheit angehören, wurde uns schon oft versprochen, und stets gab es dabei vor allem einen Gewinner: den Kerl, der uns die Dinger verkauft hat. Es war schon immer so, und es wird immer so bleiben: Die einzige Methode, einen Krieg unblutig zu führen, besteht darin, ihn nicht stattfinden zu lassen.
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