Samstag, 18. Februar 2023

Alternativloser Krieg

Jahrzehntelang haben wir über Merkels rhetorische Figur der "Alternativlosigkeit" gespöttelt. Das sei Unsinn, sagten wir, in Demokratien gäbe es immer mindestens eine weitere Option. Wir mögen sie als schlecht oder gar ungeeignet ansehen, aber müssten bei unseren Überlegungen sie immer als existent im Kopf behalten - nicht, weil wir sie ernsthaft erwögen, sondern um uns zu vergegenwärtigen, dass politische Entscheidungen keine Naturgesetze sind.

Jetzt überlegen Sie bitte, wie wir den Ukrainekrieg diskutieren.

Samstag, 11. Februar 2023

Spielverderben als Argumentersatz

Den Hype um Harry Potter habe ich nie ganz verstanden. Ja, die Bücher gefielen mir, aber die Anleihen bei anderen Fantasy-Werken waren mir zu deutlich. Die ständigen Wutausbrüche Harry Potters gingen mir auf die Nerven, ebenso Harrys Stiefeltern, die sich über sechs lange Jahre hinweg keinen Millimeter weiterentwickeln, obwohl sie reichlich Anlass dazu hätten. Selbst der von vielen Fans geliebte Severus Snape bleibt seltsam statisch, und die am Ende gelieferte Erklärung reicht mir nicht aus. Auch die Filme sind weit davon entfernt, mich zu überzeugen. Optisch mögen sie überwältigen, aber das entschädigt in meinen Augen nicht für das - Entschuldigung - mittelmäßige Schauspiel Daniel Radcliffes und einige stümperhafte Schnitte mit resultierenden Handlungssprüngen, die ohne Kenntnis der Bücher nicht verständlich sind. All das führten bei mir zu einer ambivalenten Haltung dem Harry-Potter-Universum gegenüber. Ich fand es interessant und unterhaltsam, ein echter Potterhead war ich aber nie.