Mittwoch, 29. Mai 2013

Die Piraten sind hässlich und riechen aus dem Hals

Ist es das, was ihr hören wollt?

Meine Güte, ich habe auch mit stetig wachsender Befremdung gelesen, welche Spinner bei den Piraten Gehör finden, wenn sie nur laut genug herumkreischen, aber wen es interessiert: Das gleiche Phänomen kenne auch aus anderen Parteien, nur tragen die es nicht so öffentlich aus. Ich selbst war bis zur Jahrtausendwende eineinhalb Jahrzehnte Mitglied einer Partei, und was ich da an Dummheit, Verlogenheit, intrigantem Verhalten, Hinterhältigkeit sowie Missachtung demokratischer Prinzipen erlebt habe, kann locker mit dem mithalten, was ich als seitdem Parteilose bei den Piraten sehe.
Besonders albern finde ich die reflexhafte Ablehnung einer Aktivität, sobald sie mit den Piraten in Verbindung gebracht werden kann. Melden Mitglieder der Partei eine Demonstration an, setzen sie eine Petition auf, ja selbst wenn nur ruchbar wird, dass die Domain einer Aktionswebsite einem Parteimitglied gehört, geht das Geschrei los, die Piraten assimilierten nach Borgmanier die Netzbewegung. Halten sich die Piraten zurück und passiert nichts, geht das Geschrei los, die Piraten verrieten ihre netzpolitischen Wurzeln und statt sich um dieses immens wichtige Thema zu kümmern, widmeten sie sich lieber parteiinternem Gekabbel. Besonders absurd: Kommt aus der Netzbewegung die Initiative zu einer Aktion, zu der alle Parteien eingeladen sind und sind die Piraten die Einzigen, die sich daraufhin in Bewegung setzen, während alle anderen Parteien lieber zusehen, wie sie den Rechtsstaat möglichst effizient abbauen - ist die Aktion verwerflich, weil die einzige beteiligte Partei die Piraten sind. Als wenn die etwas dafür könnten, wenn anderen Parteien unsere Anliegen egal sind.

Um es klar zu stellen: Ich bin mittelschwer abgestoßen vom Bild, das die Piraten im Verlauf des letzten Jahres in der Öffentlichkeit geboten haben und werde mir bis zur Bundestagswahl sehr gründlich überlegen, wem ich meine Stimme gebe. Einige Mandatsträger der Piraten brauchen meiner Meinung nach eine Therapie und keinen Parlamentssitz. Andererseits kenne ich auch genug Piraten, mit denen ich in den letzten Jahren sehr gut zusammenarbeiten konnte. Mir ist offen gesagt fast egal, wie jemand heißt, der meine Interessen vertritt, so lange sie ihre Arbeit erledigt., Mein Leben ist zu kurz, als dass ich es mit dem Pflegen von Vorurteilen verbringen wollte.

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