Dienstag, 26. November 2013

An den Vollidioten vor der U-Bahn-Tür

Ich habe Sie eben über den Haufen gerannt. Das geschah mit voller Absicht, und ich hoffe, es hat sehr weh getan. Der Grund für mein Verhalten ist sehr einfach: Sie sind ein asozialer Vollidiot, bei dem alle bisherigen Apelle, wenigstens die Grundfunktionen des eigenen Gehirns gelegentlich zu nutzen, fehlschlugen und der deshalb die einzige Methode zu spüren bekommt, die selbst bei Lebewesen am untersten Ende der Liste evolutionären Fortschritts noch funktioniert: taktile Impulse.

Wie bescheuert muss man eigentlich sein, um zu begreifen, dass die einzige Möglichkeit, in einen vollen Zug wieder Leute zu bekommen, darin besteht, erst einmal welche aussteigen zu lassen? Es mag ja sein, dass Ihre an Heroinabhängigkeit erinnernde Fixierung auf einen Sitzplatz jede höhere Erkenntnisebene blockiert, aber die simple Einsicht, dass man in ein volles Glas nicht mehr einschenken kann, habe ich schon bei Kleinstkindern erlebt. Offenbar hat der aufrechte Gang der Durchblutung Ihres Denkorgans eher geschadet.

Züge zur Hauptverkehrszeit sind eine unangenehme Sache, und die meisten Passagiere möchten möglichst wenig Zeit in ihnen verbringen. Das heißt vor allem: möglichst schnell einsteigen, möglichst schnell aussteigen. Dadurch, dass Sie sich mitten vor die Tür stellen, behindern Sie einige hundert Menschen und zögern die Abfahrt des Zugs unnötig hinaus. Intelligente Menschen bilden eine breite Gasse, damit sich der Zug schnell leert und schnell neue Leute einsteigen können. Vollidioten wie Sie haben nur eins im Schädel: "Ich. ICH. Da rein. Grunz." Appelle an Ihren Verstand können mangels Vorhandenseins nicht fruchten, daher lautet die Botschaft: "Aussteigende böse. Machen aua. Muss weg, dann kein aua."

Ich hoffe, das hat Ihnen jetzt irgendwer vorgelesen.

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