Mit Wut und Trauer reagieren die Autor_innen dieses Blogs auf die positive Rezeption jüngste rassistisch-sexistische Gewaltorgie namens "Django Unchained" des Imperialistenregisseurs Quentin Tarantino. Besonders bestürzt sie dabei, dass es dem Propagandaapparat der Filmindustrie gelang, selbst üblicherweise kritische Blogger_innen mit Migrationshintergrund über die wahren Absichten des Machwerks zu täuschen.
Im 165minütigen Hetzepos werden PoCs durchgehend als N- beschimpft. Frauen kommen als handelnde Figuren nicht vor, sondern werden nur als Objekt männlicher Begierde und Gewaltphantasien dargestellt, so beispielsweise in einer minutenlangen SM-Sequenz, in der ein weißer Farmer eine PoC auspeitscht, ohne dafür wenigstens eine rote Creeper-Card zu bekommen. Der durch seine kritiklos-unreflektierte Darstellung des Nazi-Obersts Hans Landa im Tarantino-Streifen "Inglorious Basterds" bereits in Verruf geratene deutsche Schauspieler Christoph Waltz spielt diesmal den deutschstämmigen (sic!) Dr. King Schultz, welcher der makaberen Profession eines Kopfgeldjägers nachgeht und in seiner Gier das Sklavereisystem der US-amerikanischen Südstaaten finanziell unterstützt. Mehrere Sklavenhalter (auch hier eine weitere Glorifizierung einer männerdominierten Gesellschaft) werden als erfolgreiche, gebildete und gut gekleidete Geschäftsleute dargestellt, allen voran Calvin Candle, gespielt vom durch "Titanic" bekannten Schauspieler Leonardo DiCaprio - ein offensichtlicher Versuch, die durch diese Rolle erlangte Popularität auf die Figur des Rassisten zu übertragen. Anstatt sich nun in einer kritisch-wissenschaftlichen Reflexion mit der Rolle des Mannes in der Diskriminierung von PoCs auseinanderzusetzen, greifen die Protagonisten zum offensichtlich einzigen Argument, das männlichen Weißen zur Verfügung steht: zur Gewalt. Die ist zwar unter gewissen Umständen nicht prinzipiell zu verdammen, gipfelt aber bei "Django Unchained" in der sadistischen Ermordung der von Samuel L. Jackson gespielten PoC Stephen, genau der Person, die mit Candle in partnerschaftlich-gleichberechtigter Weise auf dessen Farm zusammenlebt - ein Zustand, den Tarantino offensichtlich nicht tolerieren kann.
Unser Aufruf ist deswegen klar: Klärt über die wahren Hintergründe des Films auf! Setzt euch dafür ein, dass der Film nur in einer überarbeiteten Fassung in die deutschen Kinos kommt, einer Fassung, in der statt des N-Worts die angemessene Bezeichnung PoC gewählt wird, einer Fassung, die statt endloser Gewaltexzesse zeigt, wie Konflikte im friedlichen Miteinander gelöst werden können, einer Fassung, in der die Rolle Djangos, die jahrzehntelang nur von Männern gespielt wurde, endlich mit einer Frau besetzt ist.
Wir zählen auf euch.
1 Kommentar:
Selten so gelacht, danke dafür :)
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