Sonntag, 27. Januar 2013

Sexismus effektiv bekämpfen!

Mit Wut und Trauer reagieren die Autor_innen dieses Blogs auf die unerträgliche Hetzkampagne, mit der die männerdominierten Medien Frauen verfolgen, die den Mut haben, sexistische Übergriffe von Politikern öffentlich anzuprangern. Beweise werden hier scheinheilig verlangt, Belege dafür, dass die unfassbaren Tätlichkeiten Brüderles tatsächlich stattgefunden haben. Wieder einmal werden Opfer zu Täterinnen und Täter zu Opfern umdefiniert, wird Leid instrumentalisiert und werden Frauen diskriminiert. Allein die Tatsache, dass Brüderle von seinen politischen Weggefährten - sonst nie verlegen, sich gegenseitig zu zerfleischen, jetzt auf einmal in friedlicher Eintracht vereint, um ihre Herrschafts- und Unterdrückerprivilegien zu verteidigen - in Schutz genommen wird, ist doch ein klarer Beweis für seine Schuld. Wir sind nicht länger gewillt, diesen unerträglichen Zustand länger zu tragen und fordern deswegen in einem offenen Appell den Bundesinnenminister auf: Schauen Sie nicht länger weg. Machen Sie endlich Ihre Ankündigung wahr, sichere Orte für alle hier lebenden Menschen zu schaffen. Sorgen Sie dafür, dass sexistische Übergriffe künftig einwandfrei dokumentiert und die Täter ihrer gerechten Strafe zugeführt werden können. Wir brauchen endlich eine flächendeckende Kameraüberwachung, nicht nur an allen öffentlichen Plätzen, sondern auch in Restaurants, Gaststätten, Hotelbars, Clubs und Discotheken. Auch der so genannte Bereich der privaten Lebensführung, oft genug nichts weiter als ein rechtsfreier Raum zum Ausleben sexistischer Gewaltphantasien, darf nicht länger als Schutzzone für Verbrechen missbraucht werden. Wir wissen, dass Kameras in Wohnungen aufgrund des Widerstands so genannter Bürger_innenrechtsorganisationen noch nicht politisch opportun sind. Wie lange wollen Sie diesem Treiben noch tatenlos zusehen? Grundrechte gelten nicht nur für Männer. Die Ermittlungsbehörden verfügen doch schon längst über die erforderliche Technologie, warum wird sie nicht flächendeckend eingesetzt? Warum ist die Installation der als "Staatstrojaner" verunglimpften Schutzsoftware nicht längst auf allen Computern obligatorisch?

Dieses schreiende Unrecht muss ein Ende haben. Wir werden kämpfen.

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