Mittwoch, 4. Juni 2014

An den Dummkopf mir gegenüber

Manchmal wünsche ich mir eine Karte mit ungefähr dieser Aufschrift:

Empfänger dieser Karte,

du hast durch deine letzten Wortbeiträge ein dermaßenes Ausmaß des Dunning-Kruger-Effekts  gezeigt, dass ich leider nicht genug Zeit habe, dir zu erklären, auf wie viele unterschiedliche Weisen du gerade falsch liegst. Ich mag nicht die ultimative Superspezialexpertin sein, aber im Gegensatz zu dir habe ich mich mit dem Thema intensiv genug beschäftigt, um zu wissen, dass zwei oder drei Poservokabeln nicht ausreichen, um kompetent mitreden zu können. Der Ausgangspunkt deiner Argumentation hat zwar einen wahren Kern, aber leider sind sämtliche von dir danach gezogenen Schlüsse vollkommener Unfug, was du leider nicht mitbekommst, geschweige denn mitbekommen willst, weil du mich nicht einmal ausreden lässt. Eine Diskussion besteht im Austausch von Gedanken, dem gegenseitigen Abwägen von Argumenten, nicht dem Warten auf ein Stichwort, um dann papageienartig loszuplappern. Eines Tages werde ich vor dem Thron meines Schöpfers stehen und ihm für jede Sekunde meines Lebens Rechenschaft ablegen müssen. Wenn ich ihm erzähle, ich hätte meine Zeit damit verschwendet, dir beim Verbalonanieren zuzuschauen, stehen meine Aussichten schlecht. Hab also Verständnis dafür, dass ich jetzt dieses Gespräch abbreche und mich irgendeiner Tätigkeit widme, die mir vergleichsweise sinnvoll erscheint, und sei es, dass ich versuche, Licht in einen Sack zu schaufeln.

Weder mit freundlichen Grüßen, noch hochachtungsvoll, allenfalls resigniert mitleidig

die Publikumsbeschimpfung

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