Das war's. Der Wahlkampf ist gelaufen. Annalena Baerbock wird die nächste Kanzlerin. Die CDU kann viel Geld sparen, indem sie ihre Wahlkampfteams nach hause schickt. Vielleicht lohnt es sich, zu versuchen, noch ein paar Prozentpunkte zu retten, aber die Hoffnung auf eine weitere CDU-Kanzlerschaft kann die Partei aufgeben. Nicht mit Armin Laschet. Nicht mit einer Witzfigur, über die exakt einer lacht: er selbst.
In Wahlkämpfen entscheiden weniger die nüchternen Sachargumente, es entscheiden Emotionen. Denken Sie daran, wie Schröder in Gummistiefeln einen schon verloren geglaubten Wahlkampf doch noch für sich entscheiden konnte. Etwas Ähnliches hatte Laschet auch vor. Statt sich auf einer CSU-Klausur von der bayerischen Schwesterpartei auszählen zu lassen, weil er sich mit aller Macht gegenüber dem Selbstdarsteller Söder durchsetzen musste, der über ein Jahr lang als Krisenmanager in der Coronakrise punkten konnte, nutzte er die Gunst der Stunde, um sich in die Flutkatastrophengebiete Nordrhein-Westfalens zu begeben und dort den fürsorglichen Landesvater zu mimen. Das war im Kern auch eine sehr gute Idee, und wahrscheinlich hätte das Wahlkampmanöver funktioniert, hätte Laschet nicht in einigen wenigen Sekunden der Unachtsamkeit alles verspielt.